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#29 Unsere letzte Etappe Islas Ballestas

Nach zehn Monaten in Südamerika schließt sich der große Kreis unserer Tour.

Die letzte Etappe führt uns aus den grünen Bergen Cachoras über das karge Altiplano durch die Wüste hinunter zur Küste Richtung Lima. Kurz vor der Hauptstadt Perús biegen wir ab zur Halbinsel Paracas, um die (Inseln) Islas Ballestas (S13.73106 W76.39907) zu besuchen.

An der Südküste Perús fällt kein Regen. Der kalte Humboldtstrom verhindert dies und sorgt dafür, dass an Land kein grünes Blatt wächst, es gibt nur Wüste und Staubstürme.

Trotz der Kargheit leben auch auf der Halbinsel Paracas seit Jahrhunderten viele Kulturen, denn der nährstoffreiche Humboldtstrom sorgt im und über dem Meer für reiches Leben.

Auf einer Bootstour zu den Islas Ballestas sagen wir einem kleinen Teil davon "Guten Tag": Pelikane, Pinguine, Möwen, Reiher, Robben, Delphine und noch mehr tummeln sich hier, daß es eine wahre Pracht ist zuzuschauen.

Viele Vogelgenerationen haben meterhohe Guanoberge auf den Inseln hinterlassen, viele Menschengenerationen haben diesen Dünger abgebaut und in der Landwirtschaft eingesetzt. Während die einheimischen Völker der letzten Jahrhunderte umsichtig mit diesen natürlichen Schätzen umgegangen sind, brauchte es in der Neuzeit nur wenige Jahrzehnte, die Tierbestände durch kurzsichtigen Raubbau drastisch zu reduzieren ... Heute stehen die Inseln unter Schutz, das Guano darf nur noch lokal begrenzt gefördert werden.

Die Bootstour führt uns auch zur riesigen Wüstenzeichnung "El Candelabro". Ursprung und Zweck sind ein Rätsel der Geschichte. Unter den Wissenschaftlern existieren fast mehr Erklärungen als es hier Sandkörner gibt. Wir fügen nichts hinzu.

Vom Boot herunter steigen wir in Busli ein, um uns nach den letzten Kilometern auf der Panamericana im trubeligen Autoverkehr von Lima wieder zu finden. Wehmütig räumen wir unseren rollenden Haushalt auf, übergeben Busli den nächsten Abenteurern und setzen uns nach einer genüßlichen Nacht in der Piscobar in den Flieger gen Heimat.

Zehn Monate Tour durch fremde Kulturen haben die Heimat in weite Ferne rücken lassen. Nach nur 16 Stunden Flugreise sind wir plötzlich wieder zurück im grünen Deutschland. Ein Land, in dem garantiert Wasser aus dem Hahn (sogar warm!), Strom aus der Steckdose und der Verkehr über glatt geteerte Strassen fließt.

Nun freuen wir uns riesig auf das Wiedersehen mit unseren Familien und Freunden!