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#20 Salar de Uyuni

Nach ein paar Tagen der Erholung machen wir uns auf zum größten Salzsee der Welt: dem Salar de Uyuni.

160 Kilometer lang, 135 km breit und absolut platt kann man den Salar ohne weiteres mit dem Auto befahren. Die (auch in der Regenzeit) sicherste Zugangsroute führt über Colchani (S20.31578 W66.98062). Dieser Ort ist auch ein Zentrum der Speisesalzgewinnung, mit bis zu 20.000 Tonnen im Jahr. Die Salzdecke im Salar ist zwischen 2 und 7 Meter mächtig.

Der eigentliche, noch ungehobene Schatz des Salars liegt in seinem Lithiumreichtum. Hier werden etwa 75% des Weltvorkommens an Lithium vermutet. Das Metall ist unentbehrlich für Akkus in Handys, Laptops, Digitalkameras und in Zukunft möglicherweise in Elektroautos.

Sobald wir bei Colchani auf das Salar fahren, genießen wir die glatte Fahrbahn und fliegen mit unglaublichen 90 km/h über die weiße Ebene. So weit das Auge reicht zeichnen sich weiße Polygone ab, die durch die Austrocknung des Salars entstanden sind.

Schnell nähern wir uns unserem Ziel, der Isla Incahuasi (Insel Inkahäuschen). Zehn Kilometer vor der Insel (die scheinbar zum Greifen nahe ist) hat der letzte Regen auf dem Salar eine dünne Schicht Wasser hinterlassen. Darin spiegeln sich Himmel und Erde und die Grenze zwischen beiden löst sich auf. Wir sind hingerissen.

Bald erreichen wir die Isla Incahuasi (S20.24048 W67.62738), eine Hügelspitze umgeben vom Salzsee und dicht an dicht bewachsen mit bis zu 10m hohen Kakteen. Einige stolze Exemplare sind um die 1000 Jahre alt.

Wir sind die einzigen, die über Nacht am "Ufer" kampieren. Am Morgen besucht uns ein Nandu zum Frühstück. Mit gesundem Apetit futtert der straussenartige Vogel unsere Brötchen. Inzwischen sind weitere Tagesbesucher eingetroffen. Bei einem der Jeeps schrillt plötzlich ein Alarm. Der arme Vogel erschrickt heftig und peest mit unglaublicher Geschwindigkeit über den Salzsee davon.

Nach einer kleinen Wandertour über die Insel fliegen wir wieder über das Salar zurück nach Uyuni, wo wir unserem treuen Busli eine gute Wäsche verpassen.