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#08 Wanderung zur Laguna Churup

Zur weiteren Höhenanpassung ziehen wir eine Etage höher. Mit unserem Bus fahren wir auf der Schotterpiste Richtung Pitec und kampieren auf 3700m Höhe an der Lodge Way Inn (S9.50426 W77.46587).

Wenn möglich sollte man seinen Schlafplatz nicht mehr als 500m höher als am Tag zuvor wählen. Tagsüber kann man seinen Körper ruhig mit einer Wanderung in höhere Gefilde fordern und fördern.

So halten wir es auch und setzen unsere Wanderung von Vorgestern fort. Unser Ziel ist die Laguna Churup (S9.48646 W77.43079). Ein See auf 4500m übertrohnt vom 5500m hohen Nevado ( Berg ) Churup und umrundet von weiteren Gipfeln. Von unserem Campingplatz sind es nur 8km doch bestimmen  die Steigung und unsere Körper einen langsamen Rythmus.

Die Landschaft wird alpiner. Keine Bauernhöfe mehr. Die Lagune fließt in einem kleinen Bach ab. Doch diesen können wir nur weit unten erahnen während wir auf dem schmalen Weg nach oben wandern. Das Wetter ist wechselhaft. Kommt die Sonne hervor ist es mit ca. 25°C sehr warm, doch hohlen uns auch windige Regenwolken ein und es kühlt schlagartig auf ca. 10°C ab.

Über den Gipfeln der Cordillera Negra, auf der gegenüberliegenden Talseite, bauschen sich die Wolken auf. Aus der Ferne eine schöner Anblick solange man nicht selber mittendrin ist. Wir lassen uns nicht beirren und werden für den Rest des Tages mit viel Sonne belohnt obwohl um uns die Wetterküche brodelt.

Gleich haben wir es geschafft! Nur noch eine Anhöhe. Aber nein! Anhöhe folgt auf Anhöhe und keine Lagune kommt in Sicht. Schließlich erreichen wir einen 50m hohen Wasserfall. Ob oben endlich die Lagune ist?  Während wir nach Luft schnappen und rätseln wie wir dort hochkommen erscheint am oberen Rand eine bunte Campesina ( Bäuerin ). Auf ihrem Rücken trägt sie einen großen Sack voller Kräuter. Wo die Einheimischen entlang gehen muss ein guter Weg sein. Wir machen uns auf zum Fuß des Wasserfalles und schon kommt die Campesina uns entgegen.

Wir befragen sie ausführlich nach dem Weg und fassen wieder Mut diese hoffentlich letzte Hürde zu meistern. Gott sei Dank ist die Wand nicht ganz senkrecht und wir kommen auf allen vieren kletternd gut voran. Mit unseren dicken Wanderstiefeln finden wir festen Halt doch wundern wir uns wie die Campesina in ihren ballettähnlichen Schühchen und dem großen Erntesack diesen Weg gemeistert hat.

Wir ziehen den Hut!

Unsere Klettermühsahl wird schließlich durch einen traumhaften Blick auf die Lagune und den schneebedeckten Nevada Churup belohnt. Eine halbe Stunde genießen wir die Ruhe und das Wechselspiel des Lichtes. Die umliegenden Berge spiegeln sich in der Lagune.

Schweren Herzens brechen wir auf, damit wir den Rückweg bei Tageslicht noch schaffen. Mit Einbruch der Dunkelheit um 18:30 Uhr treffen wir am Campingplatz ein, nach dem wir 800 Höhenmeter runterwärts am Stück gestratzt sind.

Wir belohnen unsere müden Beine mit einer heißen Dusche.